Tonfilmprojektor für den 35-mm-Lichtton-Kinofilm der russischen Firma Odesskii Sawod Kinoapparatury “Kinap” (Odessa, Ukraine, damals noch UdSSR). Das Nachfolgemodell KN 15 wurde auch in Lizenz von Carl Zeiss Jena hergestellt unter der Bezeichnung TK 35. Dieser Projektortyp war wegen seiner kompakten Bauweise besonders bei “Wanderkinos” im Einsatz, oft auch mit zwei parallelen Projektoren für eine unterbrechungsfreie Projektion längerer Filme. Auf der Ober- und der Rückseite wurden Spulenarme aufgesteckt für Spulengrößen bis 600 Meter Filmlänge. Die hintere Aufwickelspule wurde über Treibriemen (Peese), später über eine Welle, angetrieben. Die obere Spule konnte zum Zurückspulen mit einem separaten Motor ausgerüstet werden. Das Filmeinlegen erfolgte manuell, für den Testanlauf wurde an der zentralen Zahntrommel eine Handkurbel aufgesteckt. Die Projektionslampe in einem außen angebrachten Gehäuse hat eine Leistung von 400 Watt bei einer Spannung von 30 Volt. Das Licht wird über einen Umlenkspiegel in den Strahlengang eingeblendet. Objektivfassung und Objektiv sind im Inneren des Gehäuses angeordnet und projizieren das Bild durch eine Öffnung in der Stirnseite.
Die Objektive sind auswechselbar, bekannt sind Brennweiten von 90 bis 140 mm. Das hier offenbar nachträglich von einem begabten Bastler angesetzte Anamorphot-Objektiv Rectimascop 80/2 x stammt von den Rathenower Optischen Werken. In der damaligen Praxis war es durchaus üblich, technische Modifikationen vorzunehmen. Nachfolgemodelle hatten hier eine schwenkbare Aufnahme für solche Vorsatzelemente.