Eine der ältesten Rollfilmkameras im Deutschen Kameramuseum: die Kodak Folding Pocket. Laut dem Standardwerk “Kodak – Die Kameras von 1888 bis heute” von Brian Coe ist dies “das erste Modell einer Reihe von Rollfilm-Spreizenkameras, die mit dem Bildformat 2¼ x 3¼ Zoll zu Bestsellern werden sollten”. Gebaut von August 1897 bis April 1899 in den USA bei Eastman-Kodak in etwa 75.000 Exemplaren. Filmtyp 105 (Negativformat etwa 6 x 8,5 cm), die Kamera funktioniert aber auch mit dem heutigen Rollfilm 120. Dieses Exemplar wurde offenbar früher einmal außen am Gehäuse etwas restauriert, ist aber weitestgehend noch im Originalzustand: Objektiv: Achromat 1:11, versenktes, konisches Objektivfenster. Vier runde Öffnungen in den Ecken der Objektivstandarte, von denen aber nur zwei als Ausblicköffnungen für die Reflexsucher verwendet wurden; eingebauter Verschluss. Ausschiebbarer, flacher Stützfuß. Seriennummern ab 101. Modifikationen: Ab Dezember 1897 beziehungsweise ab Seriennummer 5101 verriegelbare Ausführung; ab März 1898 beziehungsweise ab Seriennummer 12200: Beschläge nicht mehr aus Messing, sondern vernickelt.
Ein Lieblingsstück von Museumsgründer Tauber, das ihm 2006 von Bib Leer, Beidweiler (Luxemburg) für sein damaliges “Kameraaltenheim” anvertraut wurde.