Eine der ältesten Leica-Kameras in unserer Sammlung: die legendäre Leica I (A) mit versenkbarem, aber nicht wechselbarem Objektiv, produziert von 1925 bis 1935 in rund 60.000 Exemplaren. Sucherkamera für den Film 135 (Kleinbildfilm – Aufnahmeformat 24 x 36 mm). Mechanischer Schlitzverschluss (schnellste Verschlusszeit: 1/500 Sekunde). Manuelle Belichtungssteuerung. Hier mit dem Objektiv Leitz Elmar 1:3,5/50 mm. Erste Leica in Serienproduktion, vorgestellt auf der Leipziger Messe 1925. Unser Museumsexemplar stammt ausweislich der Seriennummer aus dem Jahre 1929.
Die zeitgenössische Werbung schrieb in einem Katalog der 1920er Jahre: “Die kleinste Schlitzverschluss-Camera neuartigen Typs für Einzel-Aufnahmen auf dem allgemein eingeführten (perforierten) Normal-Kinofilm. Das Gehäuse besteht aus Leichtmetall mit vulkanisiertem Überzug. Die Außenmaße sind 13,2 x 5,5 x 3 cm. Die Camera lässt sich also bequem in der Rocktasche mitführen. Das Gewicht der Camera beträgt 425 g. Jede geladene Kassette für 36 Aufnahmen wiegt 50 g. Der Verschluss ist ein verstellbarer Rouleau-Schlitzverschluss mit verdecktem Aufzug, regulierbar von 1/25 bis 1/500 Sekunde (Zeitaufnahmen sind mittels Druckknopf oder Drahtauslöser ausführbar, Stativmutter ist vorhanden) oder ein Compur-Verschluss, der zuverlässigste aller Zentralverschlüsse, regulierbar auf: 1, 1/2, 1/5, 1/10, 1/2, 1/50, 1/100 und 1/300 Sekunde, wie auf Zeit (Z) und Druck (D).
Die Kassetten aus Metall haben zylindrische Form und fassen je ungefähr 1,60 m Kinofilm, ausreichend für 36 Aufnahmen im Format 24 x 36 mm. Dieses ergibt sich dadurch, dass zwei nebeneinander liegende Kinobildformate zu einer Bildgröße vereinigt sind. Das Laden der Kassetten erfolgt in der Dunkelkammer, der Wechsel bei Tageslicht. Der Filmtransport wird mittels Zahnräder durch Drehen eines Knopfes bewirkt, wobei man gleichzeitig den Schlitzverschluss spannt. Hieraus ergibt sich schnellste Aufnahmebereitschaft und völlige Vermeidung von doppelter Belichtung derselben Filmstelle. Ein Zähler registriert die gemachten Aufnahmen”.
Am teuersten sind die Kameraversionen mit dem Leitz Elmax 1:3,5/50 mm (Größenordnung über 10.000 €), dann folgen die Exemplare mit dem Hektor 1:2,5/50 mm, am günstigsten sind die Leicas mit dem Elmar 1:3,5/50 mm (einige hundert Euro). Aber aufgepasst: Bei den vielen Kameras auf dem Markt handelt es sich um Fälschungen.