Dieses Summaron ist ein aufwändig konstruiertes Weitwinkelobjektiv für Kameras mit dem Leica-M-Bajonett. Es unterscheidet sich von den anderen Weitwinkelobjektiven dadurch, dass es auch einen integrierten Sucher und Messsuchervorsatz hat („Die Brille“). Mit dieser „Brille“ ist es zugleich ein recht seltenes Exponat. Das Objektiv hat sechs Linsenelemente in vier Gruppen, eine verhältnismäßig große Linsenanzahl für diese Brennweite. Viele damalige 35-mm-Weitwinkel sind mit nur vier oder fünf Linsen konstruiert worden. Laut Seriennummer wurde es 1962 gebaut, stammt also aus der ersten Serie (1958 bis 1963). Die zweite Version wurde von 1969 bis 1973 gefertigt, die dritte von 1973 bis 1979.
Es ist ein manuelles Objektiv für das Kleinbildformat, hat zehn Blendenlamellen, die kleinste Blende ist 22. Der Bildwinkel beträgt 37,8° (kurze Seite), 54,4° (lange Seite), 63,4° (Diagonale). Das Objektiv kann bis zu einer Entfernung von 0,7 Metern scharf gestellt werden, es wiegt etwa 210 Gramm, das Filtergewinde misst 39 mm. Es wurde auch ohne Suchervorsatz und mir Schraubgewindeanschluss zum Einsatz an verschiedenen Leica-Modellen gefertigt.
Mit dem Suchervorsatz war es speziell für die Leica M 3 vorgesehen (deshalb oft der Namenszusatz „M 3“). Die M 3 hatte einen Sucher, der nur das Blickfeld für ein 50-Millimeter-Objektiv abdeckte, ein Leuchtrahmen für das 35-mm-Weitwinkel war nicht vorhanden. Die „Brille“ schaffte deshalb ein Blickfeld, dass dem hier vorgestellten Weitwinkel entsprach.