Von der weltberühmten Kultkamera Diana – einem Plastikbomber einfachster Bauart, der ganz früher auf Volksfesten als Kinderspielzeug verkauft wurde – sind auf der CD-Rom „Steimers Fotoliste“ rund 30 verschiedene Modelle aufgeführt – diese Version hier ist nicht dabei. Auch auf der Homepage von Lomography in Wien, wo es noch mindestens weitere zwei Dutzend Dutzend Diana-Variationen zu kaufen gab, war die GOLD-Edition 2024 nicht mehr aufgeführt. Im Internet kursieren Bilder und Hinweise auf über 170 Diana-Versionen, die sich oft aber nur durch den Aufdruck auf der Oberseite des Suchers oder/und die Farbgebung unterscheiden
Die F+ Gold Edition wurde im November 2011 von Lomography vorgestellt. Die Kamera ist ganz in glitzerndem Goldfinish (Vorderseite) und Weiß (Rückseite und passender Elektronenblitz) gehalten. Statt mit einem Kameragurt kommt sie mit einer stilecht goldfarbenen Tragekette daher, die ihr noch mehr wertiges Aussehen verleiht. 2012 kostete das Set mit Flash etwa 110 Euro.
Prinzipiell ist das eine einfache Hartplastikkiste, die schon von zuhause aus von Lomography poppig aufgemacht war. Die technischen Daten sind den anderen Modellen ähnlich, wenn nicht gleich: Filmformat 120er Rollfilm, Negativformat 6 x 6 cm (effektiv etwa 52 x 52 mm), Dazu gab es einen einclipbaren Reduzierrahmen ebenfalls aus Kunststoff für das Negativformat 42 x 42 mm. Die Rückwand hatte entsprechend zwei Rotfenster für die auf dem 120er Film aufgedruckten Negativnummern (12 beziehungsweise 16 Aufnahmen) pro Film.
Das 75-mm-Objektiv mit der Lichtstärke1:8 hat vier Einstellungten: 8, 11, 16 und „P“ für Pinhole. Der Verschluss war auf B (Bulb) und M (Moment = 1/60 bis 1/100 Sekunde) einstellbar, die Entfernungseinstellung kannte drei Bereiche: 1-2 Meter, 2-4 Meter und 4 Meter bis unendlich, markiert durch Zahlen und Symbole. Der aufsteckbare Elektronenblitz (!) – die alten Versionen besaßen nur ein Blitzgerät für Blitzbirnchen – konnte mittels mitgeliefertem Adapter auch im Hot Shoe (Mittenkontakt) anderer Kameras verwendet werden. Benötigt wurde für den Blitz eine 1,5-Volt-Mignon-Batterie (AA), die Kamera kam ohne Stromversorgung aus.
Eine ISO-Einstellung gibt es natürlich nicht, Doppel- und Mehrfachbelichtungen waren dank fehlender Doppelbelichtungssperre jederzeit möglich. Einen Anschluss für Drahtauslöser oder einen Selbstauslöser sucht man vergebens, ein Stativgewinde aus Metall ist immerhin vorhanden. Auf dem Boden ist in Rot die Herkunftsbezeichnung „lomography“ aufgedruckt sowie in Klein der Hinweis „Made in China“ eingeprägt.
Ein eindrucksvolles Spielzeug, herzallerliebst anzuschauen und ein Muss für jede Photographica-Sammlung, die sich nicht für Foto-Nippes und Spielzeugkameras zu schade ist.
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