Magazin-Boxkamera (um 1900) von Murer & Duroni, Mailand, Italien. Das Museumsexemplar wurde ausweislich der goldfarbenen Einprägung oben (“NUMA PETERSON STOCKHOLM”) vom gleichnamigen schwedischen Fotogeschäft vertrieben. In Schweden wurden die Kameras von Hasselblad und in Frankreich von Gaumont importiert.
Der stattliche Apparat (105 x 180 x 230 cm) aus Holz, “bezogen mit feinstem marokkanischem Leder”, wie das allwissende Internet berichtet, fasst 6 oder 12 Platten mit Planfilm oder Trockenplatten des Negativformats 9 x 12 cm (beim Museumsexemplar sind 10 Plattenhalter dabei). Das Format ist schon äußerlich an der Prägung mit dem Buchstaben “E” in der Typenbezeichnung auf der Gehäuserückseite abzulesen. Dort ist auch die Seriennummer – in unserem Falle die 6209 – eingeprägt.
Weitere Ausstattung: Zwei Stativgewinde 3/8 Zoll, Bildzählwerk auf der Rückseite, Ledertrageriemen und zusätzliche Ösen, zwei Mattscheibensucher, Einfachverschluss, manuelle Belichtungssteuerung Moment (“I”) und Zeitaufnahme (“P”). Objektiv: Achromat mit den Blenden 10 – 14 – 20 – 28 und 40. Gewicht: 830 g (ohne Platten).
Die Beschriftung selbst scheint öfter zu variieren. Manchmal heißt die Kamera “Murer’s Express”, andere Apparate eben “Murer’s Express Newness” oder als OEM-Version “Express Détective Camera”. Ob „Newness“ („Neuheit“) Teil des Namens ist oder wirklich nur der Hinweis, dass es ein Nachfolgemodell der ersten, einfacheren Version ist, ist bei den Fachautoren umstritten.
Ein eingeprägter Buchstabe zeigte meist die Plattengröße an. Das “E ” stand jedenfalls für 9 x 12 cm, ein “N” zum Beispiel für Negative 6,5 x 9 cm. Es gab wohl auch eine Version mit 13 x 18 cm. Ab 1905 gab es auch eine Stereo-Version mit 9 x 18 cm Plattengröße.