Newman & Guardia Special B (Double Extension)

new guard schraeg offen
Bild: Kurt Tauber

Diese aus Holz gefertigte Magazinkamera namens “Newman & Guardia Special . B” wird auf internationalen Webseiten auch als “Detetective Camera” bezeichnet. Das Museumsexemplar hat einen doppelten Auszug (Double Extension) und wurde etwa von 1892 bis 1905 von der Firma Newman & Guardia Ltd. in London gebaut. Dieses Modell wird gelegentlich auch als “Special Pattern B” erwähnt, das Nachfolgemodell hieß ab 1905 “Universal Special Pattern B”. Es gab Versionen für Platten der Größe 3¼ × 4¼ (wie beim Museumsexemplar), 4 x 5, 4¾ × 6½ oder 3½ x 5½ Zoll. Die Außenabmessungen (eingeschoben): etwa 27 x 14,5 x 13 cm; maximale Länge der Kamera mit doppeltem Auszug: 45,5 cm.

Die Museumskamera besitzt einen pneumatischen Verschluss und ein ungemarktes, aber offensichtlich deutsches Objektiv mit der Aufschrift “Anastigmatlinse 1:12,5 F = 285 mm D.R.P. 56109”. Manche Kameras haben wohl ein Objektiv von Carl Zeiss. Es gab auch ein Objektiv mit der Lichtstärke 1:6,3. Die Frontstandarte ist nach rechts um etwa 2 cm und nach oben um zirka 2,5 cm verschiebbar (Shift-Objektiv). Mit einem Shift-Objektiv (shift = verschieben) kann man die Linse so verschieben, dass die parallelen Linien gerade erscheinen, beispielsweise bei Architekturaufnahmen von hohen Gebäuden.

Weitere Eigenschaften: Zwei Winkelsucher, deren Metallabdeckung am Einblick ausgeklappt als Schutz vor Gegenlicht dienen. Die Austrittsöffnungen mit den Linsen können durch verschiebbare quadratische Metallplatten geschützt werden. Auch das Objektiv ist im “Ruhezustand” gegen Verschmutzung und Beschädigung durch einen Klappdeckel gesichert. Die Frontplatte kann ausgeschwenkt werden, wodurch das Objektiv gewechselt werden kann (Schraubgewinde).

Die ansonsten schwarz lackierte beziehungsweise schwarz belederte Magazinkamera hat ein eingeschobenes Magazin aus Teakholz, das laut Zählwerk 12 Platten aufnehmen kann. Zum Weitertransport per Schieber wird der jeweilige Plattenhalter aus Metall mit der belichteten Platte kurz seitlich aus dem Magazin in einen angenähten braunen Ledersack geschoben. Eine herausnehmbare Mattscheibe zum Scharfstellen ist beim Transport der Kamera vor dem Plattenmagazin, zur Aufnahme hinter dem Magazin platziert, so dass die Schärfeebene immer definiert ist.

Es gibt einige Beschriftungen, wie zum Beispiel neben den Hebeln für Zeit und Blende “N & G Special . B” und “Patent”. An verschiedenen Stellen innen finden sich die Markierungen “SB 484” (möglicherweise die Seriennummer) eingestanzt und eine Einprägung “Rd. No. 200964, die laut Internet auch auf anderen Kameras dieser Modellreihe zu finden ist, während die “SB”-Nummer individuell zu sein scheint.

 

Objektdaten

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ID Sammlung Kurt Tauber
100310
Fotoapparate analog Kategorie/Typ
Plattenkamera, Fachkamera
Originalität
Originalexemplar
Fotografischer Film / Konfektion (Foto)
Platte / Planfilm
Negativformat fotografischer Film
Anderes
Filmtransport
manuell
Entfernungsmesser
Nein
Belichtungssteuerung
manuell
Objektiv-Anschluss
Objektiv fest eingebaut
Lichtstärke (bei Festbrennweite)
1:12,5
Festbrennweite (mm)
125
Kleinste Blende
45
Fokussierung
manuell
Bildstabilisator Kamera
Nein
Verschlusstyp
Einfachverschluss
Verschluss manuelle Belichtung
B
Verschluss längste Zeit
1/2 s
Verschluss kürzeste Zeit
1/100 s
Blitz
kein Blitzanschluss
Datenrückwand
Nein
Produktionszeitraum ab
1892
Produktionszeitraum bis
1905
Gehäusematerial
Metall (Alu, Messing, Guss usw.), Holz, Belederung
Museumsobjekt Seriennummer
SB 484
Nachlass (Herkunft)
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