Ein absolutes Schmuckstück für das Deutsche Kameramuseum: die Hochgeschwindigkeitskamera Pentacon Pentazet 35 ZL 1, gebaut von etwa 1950 bis Ende der 1960er Jahre in der früheren DDR. Die (einschließlich der Transportkisten) 350 Kilogramm schwere Ausrüstung diente dazu, extreme Zeitlupenaufnahmen zu erstellen. Mit dem entsprechenden Zubehör konnte diese Kamera 40.000 (!) Bilder in einer einzigen Sekunde aufnehmen. Bei den jeweils höchsten Bildfrequenzen (abhängig vom eingestellten Format) laufen dabei 38 Meter Kinofilm (35 mm) in einer Sekunde durch die Kamera, die von einem 220/380-Volt-Motor angetrieben wird.
Diese außergewöhnliche und rare Filmkamera erreichte das Deutsche Kameramuseum gerade noch rechtzeitig zum Eröffnungswochenende, dem Pfingstsamstag, 26. Mai 2012, und wurde sofort von mehreren kräftigen Männern ausgepackt und aufgebaut. Ein kleineres Technikmuseum in der früheren DDR musste sich aus Platzgründen von einigen Dingen trennen, die nicht direkt mit seinem Fachgebiet zu tun hatte, und hatte das Plecher Museum mit dieser Spende beglückt. Die Kollegen des mit den Plecher Museumsmachern befreundete Museums Film-Photo-Ton in Gemünden am Main waren so nett und hatten das Konvolut der Pentacon Pentazet 35 ZL1 aus den neuen Bundesländern geholt und in Plech abgeliefert. Zum Dank erhielten sie die “kleine Schwester” der Pentazet 35 mm, die Pentazet 16 mm, für ihr Museum – damit war drei Museen gedient.