Nikon I

Bild: Ralf Peter Müller

Die erste serienmäßig hergestellte Kleinbildkamera von Nikon. Der Serienstart war im März 1948. Die ersten Prototypen wurden ab dem Oktober 1947 in Handarbeit hergestellt. Es entstanden dabei nur etwa 20 Stück. Für die bessere Ausnutzung des Fotopapieres bekam die Kamera das Format 24 x 32 mm. Dadurch bekam man auf einen 36er Kleinbildfilm mindestens 40 Aufnahmen. Die Bildzählscheibe war graviert von 0 bis 39 Bilder.

Eingebauter Entfernungsmesser, Innenbajonettsteuerung über Entfernungsrad, so wie bei der Contax S, zweiter Aussenbajonettanschluss, Tuchverschluss, abziehbare Rückwand, Filmtransportdrehrad, Rückspuldrehrad, herausnehmbare Filmspulenrolle, Umschalter für A (Betrieb) und R (Rückspulen). Alte Verschlusszeiten: T, 1, 1/2, 1/4, 1/8, 1/20, 1/30, 1/40, 1/60 1/100, 1/200, 1/500 Sekunde und B. Kein Blitzkontakt vorhanden.

Auf der Oberseite war das Markenlogo “Nikon Kogaku Tokyo” eingraviert. Alle Gehäuse wurden in Chrom ausgeliefert. Es ist nur ein original schwarzes Gehäuse bekannt, welches sich in einer japanischen Sammlung befindet. Zirka 740 Kameras wurden produziert, davon kamen aber nur etwa 400 zur Auslieferung, der Rest wurde zum Nachfolgetyp “Nikon M” umgebaut. Heutzutage ist eine Nikon I extrem selten zu bekommen, hochpreisig und oftmals ein Spekulationsobjekt, egal in welchem Zustand.

Nippon Kogaku K.K. war der Meinung, das Beste der deutschen Kameraentwicklung in einen einzigen japanischen Entwurf zu kombinieren: den Entfernungsmesser der Schraub-Leica und den Objektivanschluss der Zeiss Ikon Contax S.

Von daher konnten nur Weitwinkelobjektive, die für die Contax S gerechnet waren, an einer Nikon Messsucher-Kameras genutzt werden, 35 mm und 28 mm. Ab der Brennweite von 50 mm und länger war das nicht mehr möglich. Das galt auch für japanische Objektiv-Drittanbieter wie Soligor, Komura oder Tanar.

Für Contax-S Modelle produzierte Nikon Teleobjektive mit einer anderen Steigung der Entfernungs- Einstellschnecke. Diese Nikkore hatten eine Brennweite von 85 mm, 105 mm und 135 mm und waren alle an der Seite mit einem “C” graviert.

Von 1947 bis 1952 wurden alle Nikon Kameras, Objektive und sämtliches Zubehör, welches in den Export kamen, am Gehäuseboden zusätzlich mit dem Schriftzug graviert: “MADE IN OCCUPIED JAPAN”, ab 1950 auch alternativ mit “MIOJ”. Grundlage war ein Dekret (SCAPIN 1535) von der alliierten Besatzungsmacht (SCAP), welches am 20. Februar 1947 erlassen wurde.

Nikon Kameras, Objektive und sämtliches Zubehör, welches in den Export kamen und im Duty Free Shops verkauft wurden, wurden zusätzlich mit dem Zeichen <E-P> graviert. Dies galt über mehrere Jahrzehnte.

Objektdaten

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ID Sammlung Kurt Tauber
100201
Fotoapparate analog Kategorie/Typ
Messsucherkamera
Fotografischer Film / Konfektion (Foto)
Kleinbild 135
Negativformat fotografischer Film
24 x 32 mm
Filmtransport
manuell
Entfernungsmesser
Ja
Belichtungssteuerung
manuell
Bildstabilisator Kamera
Nein
Verschlusstyp
Schlitzverschluss
Verschluss manuelle Belichtung
T + B
Datenrückwand
Nein
Produktionszeitraum ab
1948
Produktionszeitraum bis
1949
Produktionsstückzahl
Etwa 400
Gehäusematerial
Metall (Alu, Messing, Guss usw.), Belederung
Gewicht (g)
765
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