Dies ist die westdeutsche Nachkriegsversion des legendären Zeiss-Sonnars mit 50 Millimetern Brennweite. Es basiert auf der Vorkriegsversion Carl Zeiss Jena Sonnar 1:2/5 cm. Das hier vorgestellte Objektiv hat vergütete Linsen („T“), was auch der wesentlichste Unterschied zu den Vorkriegs-Sonnaren ist. Die Linsenkonstruktion ist gleich mit sechs Linsen in drei Gruppen. Wie beim Vorkriegs-Sonnar beträgt auch hier die kürzeste Entfernungseinstellung 90 Zentimeter, die kleinste Blendeneinstellung 22.
Es ist das klassische Objektiv zur Contax IIa (563/24) von Zeiss Ikon, die von 1949 bis 1961 gebaut wurde. Eine ostdeutsche Messsucher-Contax gab es nach dem zweiten Weltkieg nicht mehr, die UdSSR hatte die gesamte Produktion einschließlich Maschinen als Kriegsreparation konfisziert und nach Kiev in der heutigen Ukraine transportiert. Dort wurde die Contax jahrzehntelang als „Kiev“ produziert, das Sonnar als „Jupiter 8“.
Carl Zeiss Jena nutzte aber weiterhin den Markennamen Contax und schuf die erste Kleinbild-Spiegelreflexkamera mit eingebautem Prisma, die Spiegel-Contax. Der Umstand, dass zwei Firmen namens Carl Zeiss nunmehr sowohl im Westen als auch in der DDR Kameras und Objektive produzierten, führte zu Namensstreitigkeiten zwischen Ost und West. Dies ist der Grund, warum die westdeutschen Objektive Anfang der 1950er Jahre einige Jahre lang den Namenszusatz „Opton“ trugen.