Curt Genzel & Sohn, Würzburg

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Bild: Kurt Tauber

Das Internet diente - wie so oft - auch in diesem Falle als "Medium" zur Kontaktaufnahme: Die Erben der letzten Kartons voller Gerätschaften aus dem Nachlass des längst geschlossenen Würzburger Fotohauses Curt Genzel & Sohn hatten schon lange vergeblich versucht, Interessenten für die Kameras und Objektive, Filter und Filme, Dosen und Döschen zu finden, die bei der Auflösung des Geschäfts übrig geblieben waren. Beim damals in Gründung befindlichen Deutschen Kameramuseums in Plech wurde man fündig.

Tolle Überraschungsfunde in der Kiste voller "Phototrödel"

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Rodenstock Imagon. Foto: Kurt Tauber

Man konnte einerseits mit den  technischen Spezialgeräten nicht viel anfangen und wollte andererseits die Zeugnisse früherer Fototechniken nicht einzeln bei eBay verramschen, sondern sie zusammenhalten. Und so kam es, dass Kurt Tauber an einem Sonntag im Mai 2009 bei hochsommerlichen Temperaturen und ungeachtet kilometerlanger Staus auf der Autobahn einen Ausflug nach Würzburg unternahm, um einen Großteil des Nachlasses des Würzburger Fotohauses Curt Genzel & Sohn privat zu erwerben und so für das künftige Kameramuseum in Plech zu sichern. 

Darunter waren Pretiosen wie die Kodak Panoram Kamera No. 1 aus dem Jahre 1902, in die sich der Pegnitzer Sammler schon anhand eines zugemailten Fotos unsterblich verliebt hatte. Weiter eine nicht mehr ganz so schöne, aber zu restaurierende Contessa-Nettel Deckrullo in Tropenausführung, diverse Plattenkameras, dazu ein Dutzend von Objektiven, die er vorher noch nie gesehen hatte. 

Darunter ein offenbar seltenes Teil, ein Hypergon-Doppel-Anastigmat, Serie X, 9 cm, von C. P. Goerz Berlin – ein Weitwinkel mit etwa 135 mm Bildwinkel aus den Zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Eine wirkliche Rarität, wie sich herausstellte.

No. 1 Panoram-Kodak (Modell B, 1902). Foto: Kurt Tauber