Die Spenderin dieses seltenen Magazin-Stereoskops erhielt dieses Gerät aus dem Nachlass einer Dame, die 2025 im Alter von 105 Jahren verstorben war. Der ursprüngliche Eigentümer, ein leidenschaftlicher Fotograf namens Otto Kaysser, lebte von 1920 bis 1933 mit seiner Familie in Frankfurt/Main. Stereobilder waren am Anfang des 20. Jahrhunderts groß in Mode. Die in speziellen Stereokameras erstellten Doppelbilder wurden in der Regel mit brillenartigen oder in der Hand zu haltenden Vorrichtungen betrachtet.
Das hier vorgestellte Gerät hingegen ist in seiner Gesamtheit eine Rarität. Im oberen Teil ist die eigentliche Betrachtungseinheit angeordnet. Das Schubfach darunter nimmt ein Magazin mit 20 Glasplatten auf, ähnlich den späteren Diamagazinen. Ein Kurbelmechanismus befördert jeweils ein Bildpaar, hier Glasplatten, nach oben in die Blickachse und wieder zurück nach unten. Mit einem Drehknopf wird das Magazin vor- oder zurückgeschoben zur Wahl weiterer Bilder. Im unteren Teil ist, abtrennbar vom Oberteil, ein Vorratsfach für vier weitere Magazine untergebracht. In einem separaten kleinen Schränkchen können vier weitere Magazine aufbewahrt werden. Ein Firmenschild ist nicht vorhanden, aber es gibt Hinweise, dass die Firma Ernemann, Dresden, um 1910 dieses Gerät hergestellt hat.
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