Eine der ältesten deutschen Amateurkameras für Kino-Film ist die Ernemann “Aufnahme-Kino Mod. C II”, um 1916: 35-mm-Filmkamera für 30-Meter-Film in Blechkassetten. Objektiv (wechselbar): Ernemann Ernon 1:3,5/50 mm in Einstellfassung. Kürzeste Entfernungseinstellung: 1 Meter (!). Filmtransport durch Doppelgreifer. Antrieb mit Handkurbel. Einer- und Achtergang-Anschluss. Meter-Anzeiger 5 bis 30 Meter. Diese Kamera ist mit einem Kopierschlitz (oben neben dem Ledertragegriff) ausgerüstet. Der Korpus aus Eichenholz ist etwa 21 cm hoch, 25 cm lang und 12 cm breit. Das “Innenleben” besteht aus Metall, die Beschläge und Bedienelemente aus Messing. Hersteller: Ernemann AG, Dresden.
Das war eine der seltenen Kameras, die Kurt Tauber in Marktredwitz per Zufall vor der Müllabfuhr retten und wenigstens dokumentieren konnte. Sie wartete in einem alten Koffer versteckt zusammen mit anderen Geräten aus dem Nachlass eines Fotohändlers auf die Sperrmüllabfuhr. Eine zufällig vorbeikommende Museumsfreundin aus Schirnding stellte den Kontakt zu dem Pegnitzer Sammler her.