Messsucherkamera (1950 bis 1955) für den Kleinbildfilm 135 (Aufnahmeformat 24 x 36 mm), manuelle Fokussierung, mechanischer Compur-Rapid-Zentralverschluss (B, 1 bis 1/400 Sekunde), manuelle Belichtungssteuerung, Wechselobjektive mit eigenem Schraubgewinde. Als Normalobjektive hatte der Käufer die Wahl zwischen: Elor 1:2,8/50 mm (im Bild), Evar 1:2,0/50 mm und Frilon 1:1,5/50 mm – damals eines der lichtstärksten Normalobjektive auf dem Markt. Die von Schneider-Kreuznach berechneten und überwiegend selbst hergestellten Objektive benannte Firmengründer Fritz Kuhnert nach Familienmitgliedern: Elor nach seiner Frau Eleonore, Evar und Petar nach seinen Kindern Eva und Peter. Weitere Ausstattung: Doppelbelichtungssperre, Selbstauslöser, Zubehörschuh, Bildzählwerk, Blitzsynchronisation, Stativanschluss.
Aus einer Werksmitteilung von 1950: “Das Kamerawerk Fritz Kuhnert, Optische Anstalt, Freiburg im Breisgau, hat eine neue Kleinbildkamera entwickelt: die Futura 24 x 36. Besondere Merkmale sind: verdeckt eingebauter Compur Rapid-Verschluss bis zur 1/400 Sekunde mit Selbstauslöser und Synchronisation für elektrisches Blitzlicht. Der E-Sucher, eine Kombination von Sucher und Entfernungsmesser, ist mit den auswechselbaren Objektiven gekuppelt. Die Futura 24 x 36 wird mit Objektiven bis zur Lichtstärke 1:1,5 geliefert.”
Erstmals wurde die Futura im Mai 1950 bei der ersten Photokina in Köln vorgestellt. Das Museums-Exemplar stammt von 1950 oder 1951. Zahlreiches Zubehör machte die Futura zu einer richtigen Systemkamera. Laut Prospekt gab es noch eine große Palette weiterer Objektive – oder sollte es jedenfalls geben. So ein äußerst lichtstarkes Futura-Frilon mit 1:1,5/70 mm oder ein Futura-Tele-Elor mit 1:4.5/90 mm. Aber damit überhob sich die Firma Kuhnert offenbar und wurde von zwei Hamburger Reedern übernommen, die die Kamera-Produktion bis 1958 aufrecht erhielten.