Greiner Luxina

luxina schraeg
Bild: Kurt Tauber

Äußerst seltene Rollfilm-Sucherkamera aus dem Jahre 1952: die Greiner Luxina aus dem oberfränkischen Neustadt bei Coburg. Sie verwendet Rollfilm 120/220 mit einem Aufnahmeformat 6 x 9 cm, kann aber auch – drei entsprechende Filmfenster in der Rückseite sind vorhanden – mit entsprechenden Einlegemasken die Negativformate 6 x 6 cm und 4,5 x 6 cm belichten. Klapp-/Springkonstruktion, manuelle Scharfstellung, mechanischer Zentralverschluss Prontor-S (B, 1 bis 1/250 Sekunde), manuelle Belichtungssteuerung, Selbstauslöser, Bakelitgehäuse. Hier mit Objektiv Opt. Werke Göttingen GmbH Westar 1:45/105 mm C (Seriennummer: 136483), kürzeste Einstellentfernung: 1,5 Meter.

Aus der Werksmitteilung von 1952:

“Die Firma Otto Greiner & Söhne, OHG., Neustadt bei Coburg, hat eine sorgfältig durchdachte 6 x 9-Spring-/Klappkamera Lucina auf der Photokina 1951 zum ersten Mal gezeigt. Die Kamera ist jetzt lieferbar. Das Ziel – einfachste Bauweise, elegante Form, wenige Bedienungsknöpfe und Betriebssicherheit – wurde durch einige wesentliche neue Konstruktionseinzelheiten erreicht.

Durch Druck auf den Vorderdeckel öffnet sich die Kamera. Man braucht also nicht erst nach einem Knopf zu suchen. Der Objektivträger gleitet – ohne hart aufzuschlagen – sicher in die endgültige Lage. Seine Feststellung erfolgt auf einfachste Weise durch nur je zwei neuartig ausgebildete Spreizenhebel. Hierdurch ist die Gewähr gegeben, dass sich selbst nach langjährigem Gebrauch keine Fokusdifferenzen ergeben.

Angenehm wird es der Käufer empfinden, dass eine sicher wirkende Doppelbelichtungssperre eingebaut wurde. Die Kamera hat selbstverständlich Gehäuseauslösung, die sehr weich arbeitet. Trotz der Doppelbelichtungssperre versenkt sich beim Schließen der Auslöseknopf ins Gehäuse, so dass die Kamera in geschlossenem Zustand keinerlei hervorspringende Teile aufweist und ohne weiteres in die Tasche gesteckt werden kann. Auf Wunsch werden Einlagen für die Formate 6 x 6 oder 4,5 x 6 geliefert. Der Preis beweg sich je nach optischer und Verschlussausrüstung von 89,50 DM bis 112,- DM. Neben dem Rodenstock-Trinar 1:4,5 in Prontor-S kommen für die niedrigeren Preisklassen Objektive bekannter Firmen in den Lichtstärken 1:4,5 und 1:6,3 in Pronto- und Vario-Verschlüssen (synchronisiert) zum Einbau.”

Nach manchen Berichten wurden nur 50 bis 60 Apparate dieses Typs hergestellt. Kostete diese Rarität anno 2010 schon durchschnittlich um die 750 Euro musste man für diese Kamera 2023 selbst in schlechtem Zustand mindestens 500 Euro hinblättern, Exemplare in Mint kamen 2023 auch schon mal auf 1.400 Euro. Tendenz: steigend.

Objektdaten

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ID Sammlung Kurt Tauber
100392
Fotoapparate analog Kategorie/Typ
Rollfilmkamera
Fotografischer Film / Konfektion (Foto)
120 / 220 Rollfilm (B2-4 / B2-6 / B2-8 ab 1932)
Negativformat fotografischer Film
6 x 9 cm
Filmtransport
manuell
Entfernungsmesser
Nein
Belichtungsmesser
nein
Belichtungssteuerung
manuell
Objektiv-Anschluss
Objektiv fest eingebaut
Lichtstärke (bei Festbrennweite)
1:4,5
Festbrennweite (mm)
105
Kleinste Blende
22
Fokussierung
manuell
Bildstabilisator Kamera
Nein
Verschlusstyp
Zentralverschluss
Verschluss manuelle Belichtung
B
Verschluss längste Zeit
1 s
Verschluss kürzeste Zeit
1/250 s
Blitz
Zubehör mit Kabelkontakt
Datenrückwand
Nein
Produktionszeitraum ab
1952
Produktionsstückzahl
60
Gehäusematerial
Metall (Alu, Messing, Guss usw.), Bakelit
Spender
Nachlass (Herkunft)
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