Asahi Pentax Asahiflex (Modell II B)

Asahi Pentax Asahiflex (Modell II B)
Bild: Kurt Tauber

Die japanische Asahiflex II B, Japans erste Spiegelreflexkamera, katapultierte 1954 den technischen Standard auf eine neue Ebene. Ihre Klappspiegeltechnik war sechs Jahre lang ein Alleinstellungsmerkmal. Sie ist eine Spiegelreflexkamera mit fest eingebautem Schachtsucher und wurde von 1954 bis 1956 gebaut. Der Tuchschlitzverschluss bietet Verschlusszeiten von 1/25 bis 1/500 Sekunde. Neben dem Lichtschachtsucher – im Bild oben aufgeklappt – hat sie einen zusätzlichen Newton-Sucher. So modern die Asahiflex auch technisch war, die Gestaltung dieses Suchers und der Bedienknöpfe erinnert stark an die Leica II. Das Anschlussgewinde des Objektivs hat die seltene Größe M 37. Das Objektiv, ein Asahi Takumar, hat die größte Blendenöffnung von 1:3,5 und eine Brennweite von 50 Millimetern. Die Asahiflex ist der Vorläufer der legendären Pentax-Reihe von Asahi.

Instant Return Mirror

Das hier vorgestellte Modell Asahiflex II B war 1954 die weltweit erste Spiegelreflexkamera in Großserienfertigung mit einem automatisch zurückschwingenden Klappspiegel (Instant Return Mirror). Zuvor gelang diese schwierige technische Konstruktion nur in Kleinauflagen, etwa 1948 bei der ungarischen Duflex. Nach damaligem Standard wurde es nach dem Auslösen im Sucher stets dunkel, da der Spiegel den Durchblick bis zum erneuten Spannen des Auslösers versperrte und die schnelle neue Motivwahl behinderte. Wie schwierig es damals war, diesen Mechanismus zuverlässig zu konstruieren, zeigt der lange Zeitraum, den es dauerte, bis die Konkurrenz nachzog: Den Mechanismus führte erst sechs Jahre später in Westdeutschland Wirgin als „Rapidspiegel“ mit der Edixa Mat Reflex (1960) ein, in der DDR Pentacon mit der Praktica Nova (1964), Ihagee mit der Exakta VX 1000 erst zwölf Jahre später (1966). Manche hochwertigen Kameras wie die westdeutsche Zeiss Ikon Contaflex, produziert bis 1972, bekamen ihn niemals.

Vorbild KW Praktiflex I

Die erste Asahiflex I von 1952 orientierte sich an der Praktiflex I der Kamerawerke Niedersedlitz bei Dresden aus dem Jahr 1939. Wie die Praktiflex I reagiert bei der Asahiflex I der Klappspiegel auf die Bewegung des Auslöserknopfs. Bei gedrücktem Auslöser klappt der Spiegel nach oben und gibt die Filmbühne für die Aufnahme frei. Lässt man den Auslöser wieder los, klappt der Spiegel wieder nach unten. Diese technische Lösung war 1939 weltweit einzigartig, aber nicht zufriedenstellend, da der Spiegel je nach Bedienung und Belichtungszeit zu früh wieder zurücklappte. Bei der Praktiflex wurde er deshalb nach kurzer Zeit wieder abgeschafft, bei ihr blieb es fortan wieder dunkel nach dem Auslösen. Asahi änderte die Technik 1954 ebenfalls, machte aber keinen technischen Rückschritt, sondern schuf den Instant Return Mirror. Die letzte Asahiflex war nicht das vorgestellte Modell II B, sondern das Modell II A von 1955, das zusätzlich noch über lange Verschlusszeiten ½ bis 1/25 verfügte und bis 1957 gebaut wurde.

Erstellt: 26.06.2025

Objektdaten

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ID Sammlung Kurt Tauber
101145
Fotoapparate analog Kategorie/Typ
Kleinbildkamera, Einäugige Spiegelreflex (SLR)
Firma / Produktion
Land / Produktion
Japan
Fotografischer Film / Konfektion (Foto)
Kleinbild 135
Negativformat fotografischer Film
24 x 36 mm
Filmtransport
manuell
Entfernungsmesser
nein
Belichtungsmesser
nein
Belichtungssteuerung
manuell
Wechselobjektiv an Kamera
Asahi-Kogaku Takumar 1:3,5/50 mm Seriennummer 43878
Objektiv-Anschluss
Schraubanschluss M 37 (Pentax)
Fokussierung
manuell
Bildstabilisator Kamera
nein
Verschlusstyp
Schlitzverschluss
Verschluss manuelle Belichtung
B
Verschluss längste Zeit
1/25 s
Verschluss kürzeste Zeit
1/500 s
Blitz
Zubehör mit Kabelkontakt
Datenrückwand
nein
Produktionszeitraum ab
1954
Produktionszeitraum bis
1956
Entstehungszeitraum Dekade
1950-1960
Gehäusematerial
Metall (Alu, Messing, Guss usw.), Belederung
Abmessungen (ca. in cm)
14,5 x 7,5 x 7
Gewicht (g)
678
Museumsobjekt Seriennummer
54671
Museumsobjekt Zugangsdatum Jahr
2024
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