10 Pakete, 300 Kilogramm = 1.805 Pocketkameras

titel pocketpacket turtles
Bild: Kurt Tauber

Ein Angebot, zu dem Museumsleiter Kurt Tauber einfach nicht nein sagen konnte: "Ein paar Hundert Pocketkameras" wurden ihm von einem befreundeten Händler offeriert, weil sich für ihn ein Einzelverkauf über eBay nicht lohne. Tauber durchforstete flugs seine Bestände an doppelt vorhandenen interessanten Kameras und wurde bei einer Kiev-88-Ausrüstung fündig. Über ein Tauschgeschäft kam Tauber so zu dieser Unmenge von Pocketkameras aus der ganzen Welt und das Museum zu viel Arbeit. Es waren schließlich mehr als "ein paar Hundert" Apparate. Viel, viel mehr...

Die faszinierende Wunderwelt der kleinen Knipskästchen

Im Sommer 2010 verzeichnete das Kameramuseum in Plech absolut gewichtige Neuzugänge. Gemeint waren diesmal nicht nur exquisite Einzelstücke sondern ein Dutzend Kartons mit letztlich 1.805 (in Worten: eintausendachthundertfünf) verschiedenen Pocket- und Kleinstbildkameras aller Preisklassen und Provenienz – insgesamt über 300 Kilo “allerfeinste Fototechnik” aus längst vergangenen Tagen. Lange schlummerten die Exponate kaum beachtet in ihren Kartons und harrten der Erweckung und Begutachtung. Jahre später haben Museumsmitarbeiter dann die Wunderkisten geöffnet, die uns die Firma Altstadt-Foto in Solingen vermittelt hatten, und schon die erste “Grabung” an der Oberfläche der Pakete brachte Erstaunliches zu Tage: neben bekannten Agfa- und Kodak-Modellen sowie No-Name-Billigware seltene und exquisite Beispiele für damaligen Erfindergeist. Schmankerl wie beispielsweise die Kiev 303, eine Voigtländer Vitoret 110 EL, eine Clownkamera oder die begehrte National-“RaMera” – eine Mischung aus Ra-(dio) und (Ka-)mera – waren die ersten durchaus attraktiven Sammlerstücke, die beim vorsichtigen Hineinspitzen zum Vorschein kamen. Und bei jedem Griff in die Wunderkisten kamen viele neue Überraschungen zu Tage, die jetzt nach und nach in die Datenbank der neuen Website integriert werden.

Ganz durch sind wir noch nicht: Es kommen ständig neue, andere Exponate herein und so rücken die kleinen, meist billigen Apparate oft etwas in den Hintergrund. 

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